Sei ein topologischer Raum, jede belieibige Vereinigung offener Mengen liefert eine offene Menge und jeder beliebige Schnitt abgeschlossener Mengen eine abgeschlossene Menge, unter beliebigen Schnitt sind die offenen Mengen und unter beliebiger Vereinigung sind die abgeschlossenen Mengen allerdings nicht abgeschlossen. Diese Beobachtung zusammen mit der Fragestellung welche Mengen man mit Schnittoperationen aus offenen Mengen bzw. mit Vereinigungen aus abgeschlossenen Mengen konstruieren kann führt auf die Borel-Mengen. Im folgenden ist nur die untere Hierarchie interessant, ich definiere daher.
Da eine abzählbare Vereinigung einer abzählbaren Vereinigung von Mengen als abzählbare Vereinigung dieser Mengen geschrieben werden kann (und analoges für Schnitt) muss man abzählbare Vereinigung und abzählbaren Schnitt in obigen Mengen abwechseln um immer wieder neue Mengen konstruieren zu können. Weiterin gilt nach Definition . Damit folgt z.B. für mit dass mit also und umgekehrt, und mit mit , also mit und umgekehrt, es liegt das Komplement also jeweils in der “gegenüberliegenden“ oder Menge.
Wenn man jetzt zur Borel-Hierarchie nachschlägt, so findet man sehr schnell Diagramme, welche die Inklusion suggerieren, dies gilt aber im Allgemeinen nicht! Betrachte eine überabzählbare Menge und definiere als offen genau dann wenn endlich ist. Dann gilt , umfasst genau die abzählbaren Mengen, und jene deren Komplement abzählbar ist. Da überabzählbar schließen sich und aus, d.h. .
In metrischen Räumen ist die Welt aber wieder in Ordnung, denn hier gilt
Beweis: Sei metrischer Raum und eine abgeschlossene Menge. Dann gilt
Für jedes und gilt , also . Da also für alle ist . Sei nun umgekehrt , d.h. für jedes existiert ein mit
oder , d.h. es ist und weil abgeschlossen . Damit folgt erstmal . Durch Übergang zum Komplement folgt , die Inklusionen und sind trivial, es folgt also der erste Teil .
Ist eine Menge so ist es abzählbare Vereinigung abgeschlossener Mengen, und diese abgeschlossenen Mengen sind nach vorherigem -Mengen, also ist abzählbare Vereinigung von -Mengen und damit . Analog folgt .
Nochmal übersichtlich, Pfeile zwischen den Mengen von links nach rechts bedeuten die linke Menge ist in der rechten enthalten, die senkrechten Linien bedeuten eine Menge liegt in der Menge von Mengen, wenn ihr Komplement in der andereren Menge von Mengen liegt.
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